Vom Nachhaltigkeitsrating abgesehen sind Green Bonds, was Merkmale und Struktur angeht, vergleichbar mit herkömmlichen Anleihen. Wenn Unternehmen eine Anleihe platzieren, beträgt das Volumen in der Regel mindestens 500 Millionen Euro. Wenn Staaten, Bundesländer, Zentral- oder andere Banken involviert sind, wird schnell die Milliarden-Euro-Grenze überschritten.
Beim Energiekonzern innogy ging es um 850 Millionen Euro. Zuvor hatte sich innogy selbst ein Regelwerk auferlegt, das festlegt, wie das Geld aus der grünen Anleihe angelegt werden darf: Erlaubt sind nur Investitionen in erneuerbare Energien, in Energieeffizienz und in Elektromobilität. Die Ratingagentur Sustainalytics hat das interne innogy-Regelwerk geprüft, dann die Anleihe mit den Green-Bond-Principles der ICMA abgeglichen und schlussendlich zertifiziert. Das Resultat: Die Anleihe, an der auch die LBBW mitgewirkt hat, war knapp fünffach überzeichnet.
Wer gibt Green Bonds aus?
Wer einen Green Bond ausgibt, ihn also emittiert, muss transparent offenlegen, dass er damit in grüne Projekt investiert. Emittenten können Unternehmen sein, Banken oder Staaten. Der Vorteil für sie: Damit tragen die Emittenten ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie Rechnung. Die ersten Green Bonds vergab die Weltbank im Jahr 2000, seither wächst der Markt stetig, das Emissionsvolumen hat sich inzwischen vervielfacht.
Green Finance wächst rasant
Fachleute rechnen damit, dass sich Sustainable Finance-Produkte wie Green Bonds mit hoher Dynamik weiterentwickeln. Auch die LBBW sieht einen Megatrend. Investoren wechseln zunehmend von konventionellen auf „grüne“ Anlagen. Wer diesen Trend als Emittent nutzen will, sollte genau analysieren, welche Möglichkeiten er für „grüne“ Emissionen schon jetzt nutzen oder perspektivisch schaffen kann. „Vermutlich könnten schon heute etliche konventionelle Emissionen auch ‚grün‘ strukturiert werden, wenn man die Rahmenbedingungen beim Emittenten in diese Richtung analysieren würde“, sagt Christoph Zender, der Bondemissionen für Unternehmenskunden der LBBW betreut.
Schon jetzt übersteigt die Nachfrage nach Green Bonds bei weitem das Angebot. Das zeigt auch die Resonanz auf den größten Green Bond, der bislang in Deutschland herausgegeben wurde. 3 Milliarden Euro beträgt der Umfang der Anleihe, den die staatliche Förderbank KfW im Mai 2019 an den Markt brachte – sie war dreifach überzeichnet. Die KfW nutzt grüne Anleihen vor allem, um Kredite für Solar- und Windparks zu refinanzieren.
Welche Green Bonds bietet die LBBW?
Die LBBW hatte bereits 2017 selbst einen ersten Green Bond mit einem Volumen von 750 Millionen Euro platziert – ebenfalls deutlich überzeichnet –, mit dem energieeffiziente gewerbliche Immobilien refinanziert werden.
2018 legte die LBBW mit einem Green Bond in Form eines Hypothekenpfandbriefs über 500 Millionen Euro nach. 2019 und 2020 folgten vier weitere Emissionen mit einem Volumen von insgesamt umgerechnet über 2,5 Milliarden Euro.
Stand 31.12.2023 hat die LBBW Green Bonds mit einem Volumen von insgesamt 6,3 Mrd. EUR ausstehend und gehört damit zu den größten Green Bond Emittenten weltweit. Die Erlöse aus den Green Bonds der LBBW fließen dabei ausschließlich in Projekte für Erneuerbare Energien oder energieeffiziente Gebäude. Die LBBW berichtet über den Bestand ihrer grünen Finanzierungen und deren positiven Impact auf das Klima im jährlich erscheinenden Green Bond Allocation & Impact Reporting.
LBBW Green Bonds im Überblick
Die LBBW, in Europa bereits Marktführer für Covered Bonds, ist mittlerweile auch im Bereich von Green Bonds eine gefragte Adresse. Sie nutzt ein globales Netzwerk von Investoren, die an Green Bonds interessiert sind, und steht mit allen relevanten institutionellen Geldanlegern praktisch täglich in Kontakt. Dadurch kann die LBBW für ihre Emittenten auch große Volumina schnell platzieren. In der Vermarktung bereits führend, dehnt die LBBW ihre Expertise längst weiter auf die Strukturierung von Green Bonds aus. So kann die LBBW alle wichtigen Schritte zur Emission dieses „grünen“ Produkts aus einer Hand anbieten.