Kick: diese Streaming-Plattform macht Twitch ernsthafte Konkurrenz (2024)

Die Streaming-Plattform Kick bringt ordentlich Unruhe in die ohnehin angeschlagene Twitch-Community. Hier gibts alles, was man dazu wissen muss.

Kick: diese Streaming-Plattform macht Twitch ernsthafte Konkurrenz (1)

Twitch ist seit Jahren die Plattform für Livestreaming und könnte nun das erste Mal ernsthaft Gefahr laufen, von der Spitze gestoßen zu werden. Gerade im englischsprachigen Raum ist der Stein schon ins Rollen gekommen und einige der größten Streamer haben bereits bei Kick unterschrieben. Obwohl noch kein exklusiver Deal zustande kam, ist Twitch vermutlich wenig erfreut über diese Entwicklung.

Gerade in letzter Zeit musste Twitch einige herbe Verluste verkraften. Im deutschsprachigen Raum halten die größten Streamer Twitch noch die Treue, doch die Debatten laufen auf Hochtouren und so einige bekannte Gesichter haben in ihren Streams bereits mit ihrer Community die Pros und Contras abgewägt.

Im internationalen Raum sieht die Sache schon anders aus. Dort haben sich einige der größten Streamer bereits von Kick überzeugen lassen, unter anderem xQc und Amouranth. Aber wie kommts?

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Das macht Kick anders als Twitch

Kick als neue Plattform für Streaming verspricht, die Probleme zu lösen, die besonders die erfolgreicheren Streamer mit Twitch haben. Unter anderem geht es dabei um die Bezahlung. Twitch sieht sich und seine Streamer dann wohl doch eher aus gleichberechtigt an und teilt sich die Einnahmen mit ihren Talents erst zu einem Anteil 50/50.

Auftritt, Kick. Da ist offenbar Geld gar kein Thema, denn da nicht nur werden Streamern unglaubliche Beträge für einen Wechsel angeboten, die selbst für lang etablierte Plattformen absolut krank wären. Nein, dazu kommt noch das schöne Angebot für Streamer, nur 5% ihrer Einnahmen an Kick abgeben zu müssen, Donations („Kicks“) gehen sogar zu 100% an die Creator. Der Mittelfinger an Twitch kommt damit sehr deutlich an.

Eine andere Sache, die eine ganz bestimmte Gruppe von Streamern anspricht, ist die Gambling-Geschichte. Twitch hat letztes Jahr ein Machtwort gesprochen und Streams, in denen Glücksspiel beworben wird, per Richtlinie verboten. Kick sieht da keinerlei moralische oder ethische Probleme und erfüllt dieser Bubble einen Herzenswunsch – sie dürfen wieder vor Publikum um einen ganzen Batzen Geld zocken.

Kick: diese Streaming-Plattform macht Twitch ernsthafte Konkurrenz (2)

Im Rennen um den Platz als beste Streaming-Plattform war bisher der einzige erwähnenswerte Konkurrent für Twitch wohl YouTube – und das auch nur, weil YouTube ohne Ende Ressourcen zur Verfügung stehen. Richtig gut eingesetzt waren diese aber bisher nicht, denn Twitch konnte seinen Titel als Top-Plattform entspannt halten. Ein Wechsel von Twitch auf YouTube wäre, zumindest in Hinblick auf die Zuschauer, die mitziehen, jedoch am einfachsten. Richtig Bock auf YouTube-Streams haben trotzdem die wenigsten großen Creator.

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Klingt doch super, wieso wechseln nicht auch die großen Streamer?

Es ist kein großes Geheimnis, dass gerade die großen Streamer oft nur wenig Verständnis für die Maßnahmen haben, die Twitch gern mal ergreift. Mit immer wieder neuen, strengeren Richtlinien tritt die Plattform regelmäßig ihren Aushängeschildern auf die Füße und dementsprechend lautstark wird sich auch beschwert.

Das legt doch den Schluss nahe: wenn eh alle unzufrieden sind und rumheulen, wieso wechseln dann nicht einfach alle auf Kick? Mehr Geld und weniger Einschränkungen klingt doch geil. Wo liegt das Problem?

Wie so oft ist es der nervige moralische Kompass, der viele davon abhält, nicht nach links und rechts zu schauen und alles für mehr und mehr Kohle zu tun.

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Das größte Problem von Kick liegt nämlich hinter den Kulissen und heißt Stake.com. Dabei handelt es sich um ein australisches Online-Casino, das verdächtig oft auf Kick vertreten ist und seine Finger im Spiel zu haben scheint, was den raketenhaften Aufstieg des Twitch-Konkurrenten betrifft.

Wie diese Sache überhaupt ans Licht kam – denn Kick wollte nur ungern mit Stake in Verbindung stehen – kannst du hier nachlesen. Das Internet und seine Detektive sind einfach ungeschlagen!

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Kick eine Plattform ist, die mit diesen Riesenbeträgen um sich werfen kann, weil andere auf Stake.com ihr Hab und Gut verspielt haben. Ein Urgestein YouTubes bringt es ganz schön auf den Punkt:

Keine Ahnung, warum euch eure Zuschauer so egal sind, dass ihr fuer Geld wirklich auf einer Plattform streamt, die sich mit "Blutgeld" finanziert.

— GermanLetsPlay (@GermanLetsPlay) June 17, 2023

Eine angebliche Finanzierung durch die schlimmen Situationen anderer ist für viele ein No-Go. Zahlreiche Streamer haben sich bereits öffentlich gegen Kick ausgesprochen und einen Wechsel dorthin kategorisch ausgeschlossen.

Ein zweiter Grund, wieso sich ein Wechsel schwierig gestalten könnte, ist deutlich pragmatischer: Faulheit. Wirklich alle Zuschauer von einer Plattform auf die andere zu verfrachten ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit und der Teil der Zuschauer, der lieber den Streamer statt der Plattform wechselt, könnte einigen Karrieren einen zu großen Dämpfer verpassen.

Ein Konkurrenzkampf könnte Twitch gut tun

Man kann von Kick nun halten, was man möchte, eins steht trotzdem fest: Es schadet Twitch gar nicht, sich ausnahmsweise ein wenig anstrengen zu müssen.

YouTubes unerlässliche Bemühungen haben sich bisher als eher fruchtlos herausgestellt und im Grunde genommen konnte Twitch tun und lassen, was es wollte. Ohne Alternative blieb den meisten Streamern bisher nichts anderes übrig, als sich die Tränchen wegzuwischen und die bitteren Pillen zu schlucken.

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Mit Kick könnte sich das jetzt endlich ändern. Ein gesunder Wettbewerb ist im Streaming-Bereich schon viel zu lange überfällig und könnte dafür sorgen, dass Twitch endlich Innovationen angeht und die eigene Plattform verbessert. Es wurde sich lange genug auf dem Thron ausgeruht!

Man darf jedoch nicht vergessen, dass Kick noch in den Kinderschuhen steckt und erst im Dezember 2022 live ging. Als derart junge Plattform kann da noch einiges schiefgehen. Andererseits sind schon einige der größten Online-Persönlichkeiten dort und scheinen sich pudelwohl zu fühlen.

Im Grunde bleibt uns wohl nur eines übrig: abwarten. Ob Kick es sich überhaupt weiterhin leisten kann, mit Geld um sich zu werfen, als würde es aus einer eigenen Druckerei kommen, steht genauso in den Sternen wie die Frage, ob Twitch vielleicht endlich den Arsch hochbekommt und auf das Bitten und Flehen seiner Streamer und Zuschauer hört. Es gibt immerhin für alles ein erstes Mal!

Wer sich nicht zwischen Twitch und Kick entscheiden kann, der bleibt am besten EarlyGame treu und holt sich bei uns auf YouTube seine Unterhaltung.

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Author: Kelle Weber

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